Künstliche Intelligenz (KI) boomt und wird unsere soziale Interaktion intensiv prägen. Was macht das mit uns?
Messenger-Dienste, Chatbots, Roboter-Kolleg*innen: Wir interagieren in unserem Alltag schon lange nicht mehr nur mit Menschen. Welche Veränderungen bringt diese Entwicklung mit sich? Wie gestalten wir sie? Und welche Gefahren, aber auch Chancen sind damit verbunden? Mit dieser Thematik befasst sich der Forschungsverbund „INTERACT! Neue Formen der sozialen Interaktion mit intelligenten Systemen“ an der RUB, der durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit 2 Millionen Euro gefördert wird. Team
Menschen sind interaktive Wesen: Gemeinsames Leben, soziale Verständigung und kooperatives Handeln zeichnen uns aus, was gerade in der Pandemie den Alltag so schwermacht, wenn soziale Begegnungen auf ein Minimum reduziert werden müssen. „Eine zentrale Herausforderung für die moderne Gesellschaft ist die Veränderung unserer Interaktion über soziale Medien und mit Systemen Künstlicher Intelligenz. Dabei sehen wir neue Risiken, aber auch unerwartete Chancen“, sagt Tobias Schlicht.
Mit dem Siegeszug von Internet und Smartphone sind in fast allen Gesellschaften neue Formen der Kommunikation entstanden, vor allem über soziale Medien. KI-Technologien erfahren einen Entwicklungsboom. Sprachassistenten, Roboter und andere KI-basierte Systeme werden in viele Bereiche des Lebens integriert und prägen zunehmend die soziale Interaktion, zum Beispiel in Pflege- und in Bildungseinrichtungen sowie Unternehmen.
Diese Entwicklungen bringen praktische Möglichkeiten und Herausforderungen mit sich und werfen theoretische wie ethische Fragen auf. Was sind die zentralen Prinzipien, die eine persönliche Mensch-Mensch-Interaktion bestimmen und wie verändern sie sich durch verstärkte Kommunikation über soziale Medien? Wie sollen wir diese KI-Systeme einschätzen? Wie können wir die Interaktion und Kooperation zwischen Menschen und KI-Systemen in pädagogischen und Arbeitskontexten am besten gestalten und steuern?
Diesen und anderen Fragen widmet sich das Team von sechs Forscherinnen und Forschern aus den Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften an der RUB.